Die Sitzung des Vereins für Frieden

Der Verein für Frieden hatte eine Sitzung einberufen, und so trafen sich alle im großen Sitzungssaal, wobei es sich allerdings bei der Planung des Vorhabens unvorhergesehenderweise gestaltete, daß jemand das Wort ergriff, obgleich er nicht darum aufgefordert worden war, um seinem Vorredner zu widersprechen, welcher den ungebetenen Wortführer aufspringend unterbrach, dies sei außerhalb des Möglichen, und überhaupt habe er dieses so nie gesagt, es sei eine infame Behauptung, was auch der Versammlungsführer  korrigierte, hinzufügend, daß, was immer geschehe, man immer korrekt bleiben müsse, andere stimmten zu, der Redner schwieg, der Vorredner triumphierte, doch nur kurz, denn da bekam er das Wort entzogen, offiziell kam nun die Gelegenheit zur Kritik, die wahrgenommen wurde, man ahnt von wem, und nur mit Mühe hielt sich der Vorredner zurück, aber immerhin schwieg er, ließ den anderen reden, nein schreien, so faßte man Beschlüsse, wählte und wählte erneut Ausführende, die sich fanden und doch wieder weigerten, und schließlich schloß man.

Und Ot wußte, als er den Raum verließ, seinen Bericht zu verfassen, daß er sich in seinem Element befand, und er wußte auch, daß Erfolge zu vermelden waren, die Menschen halfen, denen sonst Niemand helfen würde. Und als er ging, ließ er den Saal leer hinter sich.

 

Mölln, 1995 (Tatsachenbereicht !)